In dem Zeitraum vom 06.bis 10. März 2023 fand am Lessing-Gymnasium und Lessing-Berufskolleg die Simulationswoche des Europaparlaments statt. In dieser Woche schlüpften über 140 Schüler*innen der Jahrgangstufe EF in die Rolle von Politiker*innen, um in verschiedenen Länderdelegationen und Ausschüssen an Resolutionen zu arbeiten. Diese wurden am Donnerstag, den 09. März und Freitag, den 10. März in einer Plenarsitzung, dem Parlament, in Form von Reden debattiert, um anschließend gemeinsam darüber abzustimmen. Dabei beschäftigen sich die Schüler*innen u.a. mit Themen der Nachhaltigkeit, Kultur, Bildung, Sicherheit und Forschung. Ziel war es bei den Schüler*innen den europäischen Gedanken zu stärken, indem sie demokratische Prozesse erfahren und über aktuelle politische Themen kritisch urteilten.
Erfahrungsbericht eines Parlamentariers (Julian Seidel EF LP1)
Fünf Tage lang arbeiten wie ein Politiker im EU-Parlament. Diese Möglichkeit wurde allen Schüler*Innen der EF gewährt – und ich war einer von ihnen. Im folgenden Artikel werde ich meine Erfahrungen, die ich in dieser Woche erleben durfte, teilen.
Die Simulation begann in der Aula, als alle Schüler*Innen ihren Ausschüssen zugeteilt wurden. Jeder der Ausschüsse beschäftigte sich mit verschiedenen Themen, Beispiele hierfür wären der Klimawandel, Jugendarbeitslosigkeit, die Urbanisierung oder Social Media. Ich fand mich in Ausschuss 7 wieder. Dieser sollte sich mit dem Einsatz von Gentechnologie auseinandersetzen. Ehrlicherweise war ich zu Beginn etwas skeptisch, ob mich das Thema wirklich interessiert, doch nachdem wir uns drei Tage lang mit dem Thema auseinandergesetzt haben, eine Resolution und zwei Reden darüber verfasst haben, konnte ich mich doch für dieses kontroverse und viel diskutierte Thema begeistern. Gemeinsam haben wir uns dafür entschieden, vor dem Parlament für den Einsatz von Gentechnik zu argumentieren – hierzu sollte ich die Resolution vorstellen.
Am Donnerstag ging es dann mit den ersten vier Ausschüssen los, die für ihre Resolutionen argumentiert haben und sich vor Gegenreden verteidigen mussten. In einer hitzigen Debatte wurde viel diskutiert, geredet und nach jedem Ausschuss für oder gegen die vorgeschlagene Resolution gestimmt.
Am Freitag waren dann die Ausschüsse 5-8 an der Reihe – und somit auch mein Ausschuss 7. Der Ablauf war genau derselbe, wie bei jedem anderen Ausschuss auch: Eine Einführungsrede, die Vorstellung der Resolution, eine Verteidigungsrede, mit der man auf emotionale Art und Weise versucht das Parlament von seinen Absichten zu überzeugen, zwei Gegenreden, welche die Resolution und den gesamten Ausschuss stark kritisieren und abschließend wird einem die Möglichkeit gegeben auf die Gegenreden zu antworten. Die Abstimmung, die am Ende eines jeden Prozesses stattfand, fiel sehr zu unseren Gunsten aus: Eine gewaltige Mehrheit hat sich dazu entschlossen unserer Resolution zuzustimmen, weshalb diese nun in Kraft gesetzt wird – natürlich nur theoretisch.
Wenn man vor 140 Menschen auf der Bühne steht und für ein kontroverses Thema argumentiert, spürt man natürlich erstmal nur eines: Nervosität. Doch hat man seine Aufgabe gemeistert, um dann unter Beifall die Bühne zu verlassen, ist das ein unglaubliches Gefühl, welches wirklich jeder mal erlebt haben sollte. Also freue ich mich, ein Teil dieser Simulation gewesen zu sein und kann allen zukünftigen Schüler*Innen der 10. Klasse nur empfehlen an dem EU-Parlament des Lessing Gymnasiums und Berufskollegs teilzunehmen.
Erfahrungsbericht einer Ausschussvorsitzenden und Präsidentin (Shaynah Al-Ibrahim Q1 LP5)
Wie viele bereits mitbekommen haben, fand in der Woche vom 06.03 bis zum 10.03.2023 unter Leitung von Herrn Toledo die EU-Simulations-Woche für unsere EF statt. Dabei haben 13 ausgewählte SchülerInnen der Q1 dieChance erhalten, bei diesem Ereignis mitzuwirken. Die EF wurde dabei in acht Ausschüsse mit ca. 15 SchülerInnenaufgeteilt, wobei die Aufgabe der AVs (Ausschussvorsitzenden) darin bestand, diese Gruppen im Laufe derSimulations-Woche zu begleiten und Hilfe beim Erstellen der Resolutionen und Reden anzubieten.
Ich war Ausschussvorsitzende des zweiten Ausschusses mit dem Thema „KI im digitalen Zeitalter“ und hatteebenfalls die Ehre, alleine eine Gruppe von SchülerInnen zu übernehmen. Meine gesammelten Erfahrungen ausdieser Woche sind stets positiv und sehr vielfältig. Ich habe die Gelegenheit bekommen, die Schule und ihreMöglichkeiten aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und auch ein Stück weit in die Lehrer-Rolle zu schlüpfen.Denn wie auch Lehrer haben wir einen genauen Plan zur Bearbeitung der Aufgaben, verbunden mit Tageszielen, erhalten. Was mir während des Projekts besonders gefiel, waren auch die Interaktionen zwischen mir alsVorsitzenden und den EF-Schülern als Mitglieder. Denn die Thematiken, denen wir uns gemeinsam gewidmet haben,warfen interessante Gesprächsthemen und neue Streitpunkte auf. Gleichermaßen bot die Art des anders gestaltetenUnterrichts die Möglichkeit einen Raum zu schaffen, in dem sich alle SchülerInnen wohlfühlen.
Ich wurde innerhalb meiner zugeordneten Gruppe stets respektvoll behandelt. Der Erfolg der Simulationswoche spielgelte sich auch darin wieder, dass die SchülerInnen den Mut hatten, andere um Hilfe zu bitten, respektvoll aber mit Entschlossenheit die eigenen Argumente zu äußern und leidenschaftlich zu debattieren.
Ich hatte ebenfalls während der Parlamentssitzung die Ehre als Präsidentin zu agieren und zwei Ausschüsse durchdie Agenda zu führen. Die Abstimmungen verliefen reibungslos und zeigten im Endeffekt nur die hervorragendeVorarbeit in den Ausschüssen.
Abschließend kann ich festhalten, dass der Erfolg dieses Projektes zeigt, dass wir in Zukunft mehr von diesen Projekten brauchen und ich von Glück sprechen kann, an diesem Projekt mitgewirkt zu haben. Ich danke für IhreAufmerksamkeit und hoffe auf weitere Projekte dieser Art!
Pressestimmen zu der Simulationswoche sowie bildliche Eindrücke finden Sie im Folgenden.




