Das Lessing und Tischtennis – Interview mit Klaus Bellartz

GetAttachmentWie heißen sie?
Mein Name ist Klaus Bellartz.
In welcher Funktion sind Sie beim DTTZ tätig und was sind Ihre Aufgaben?
DTTZ ist das Deutsche Tischtenniszentrum in Grafenberg hier in Düsseldorf und da gibt es verschiedene Bereiche: einmal die Borussia Düsseldorf, also das Tischtennis-Bundesregister mit der Geschäftsstelle und dem Geschäftslokal und dann ist da noch der Tischtennisbund mit dem Deutschen Tischtennisinternat vertreten und ich bin der pädagogische Leiter des Deutschen Tischtennisinternats.
Was ist das besondere am Tischtennisinternat und was bieten Sie den jungen Tischtennisspielern und -spielerinnen im DTTZ?
Wir versuchen ihnen das Beste zu bieten und zwar in einer dualen Karriere:
Einerseits legen wir natürlich Wert auf gutes Tischtennisspielen, damit die Schüler möglichst an die Weltspitze kommen. Dies erreichen wir durch gezieltes, gutes Training und durch richtig gute Trainer. Die Trainingseinheiten sind morgens von 7:00 Uhr bis 09:15 Uhr und nachmittags von 16:15 Uhr bis 18:15 Uhr. Zusätzlich gibt es ein- bis zweimal in der Woche ein spezielles Training für bestimmte Muskulaturen durch Kraft- und Ausdauertraining.
Andererseits legen wir sehr großen Wert darauf, dass die Schülerinnen und Schüler einen möglichst guten und hohen Schulabschluss bekommen, also das Abitur schaffen. Am Lessing-Gymnasium haben wir dafür die Möglichkeiten und zusätzlich bieten wir Nachhilfe bei uns an. Um 19:30 Uhr kommen Nachhilfelehrer ins Haus und lernen mit den Kindern und wer dann mal keine Nachhilfe hat, muss eben seine Hausaufgaben in dieser Zeit erledigen.

Was muss ein junger Mensch mitbringen, um bei Ihnen im Internat aufgenommen zu werden?
Also er muss sehr gut Tischtennis spielen und in der Bundesrepublik Deutschland schon herausragend gut Tischtennis gespielt haben. Zusätzlich muss man eine hohe Motivation mitbringen, damit man sich im Training ständig fortentwickeln kann. Auch wenn das Training hart und anstrengend ist, muss man bereit sein, abends zu lernen und die Hausaufgaben zu erledigen, um in der Schule gute Leistungen erzielen zu können. Und das alles muss unter einen Hut gebracht werden, denn am Wochenende fahren viele Spielerinnen und Spieler nach Hause und spielen dort in ihren Heimatvereinen und das ist eine hohe Belastung.

Wie unterstützt das Lessing-Gymnasium die Tischtennisspieler der Schule?
Das Lessing-Gymnasium unterstützt das DTTZ dadurch, dass z.B unsere Schülerinnen und Schüler morgens in den so genanten Langstunden von 67 Minuten freigestellt werden, um trainieren zu können. An den Tagen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag dürfen die Schüler, wenn es schulisch passt, um drei Uhr abgeholt werden. Um die Unterrichtsinhalte, die versäumt wurden ordentlich nachzuarbeiten, bietet das Lessing-Gymnasium auch so genannte Nachführ-Unterrichte an, in denen der ganze Stoff mit dem Fachlehrer nachgeholt wird. Und das Lessing-Gymnasium bietet unseren Schülern natürlich einen sehr intensiven Austausch mit den Lehrern an.
Welche großen Erfolge konnten Sie bereits verzeichnen?
Wir haben einen Vize-Europameister bei den Schülern, namens Yannick Schuh.
Im Jahr gibt es drei Turniere: Im November die Top 48, dann die Top 24 und jetzt Ende Februar die Top 12 und da sind sehr viele unserer Schülerinnen und Schüler dabei und mehrere haben diese schon gewonnen. Wir haben auch schon verschiedene Leute, die jetzt auch schon ein bisschen älter sind, die auch internationale Turniere gewonnen haben, Deutsche Meister geworden sind und schon den so genanten Talentcup gewonnen haben.

– Wie sind Sie zum Tischtennis gekommen?
Ich selber bin zum Tischtennis gekommen,weil meine Eltern mir früher eine Tischtennisplatte gekauft und geschenkt haben und irgendwann haben sich alle meine Freunde bei mir zuhause getroffen und wir haben dann alle zusammen im Keller gespielt. Irgendwann bin ich dann in einen Verein gegangen. Und später habe ich dann den Trainerschein gemacht.
Irgendwann habe ich gesehen, dass das Deutsche Tischtennis Internat hier in Düsseldorf ist und eine Stelle für den pädagogischen Leiter besetzen wollte. Ich hatte bereits an einem Internat gearbeitet und war sehr an dieser Stelle interessiert, allerdings hätte ich nicht gedacht, dass ich überhaupt eine Chance auf Einstellung hätte. Dann hat meine Frau die Bewerbung, die ich schon geschrieben hatte, aber mich nicht getraut hatte einzureichen, einfach weggeschickt.
Nach einem sehr erfolgreichen Vorstellungsgespräch wurde mir bereits nach drei Tagen die Stelle angeboten.

Macht ihnen Tischtennis auch persönlich Spaß und wenn ja, sind Sie gut darin?
Also ich spiele nicht so hoch wie unsere Spieler. Ich spiele in der Kreisliga, aber manchmal helfe ich in der Bezirksliga aus.
Die Nationalmannschaften trainiert auch bei uns im Deutschen Tischtenniszentrum und da geh ich immer mal gucken. Die Leute kenne ich alle und man spricht miteinander und ich finde es ganz toll, die Trainingsmethoden zu sehen und es macht mir immer noch sehr viel Spaß, auch wenn ich wenig Zeit habe, um selbst mehr zu spielen.
– Welche Sportart reizt Sie neben dem Tischtennis?
Neben Tischtennis reizt mich Tennis, weil ich auch viele Jahre Tennis gespielt habe und ich finde auch Volleyball sehr schön.

 

Das Interview hat Nisa geführt.