Schon eine Woche zuvor hatte die Q2 des Mathe-Kollegs an einer für Schüler angebotenen Sonderveranstaltung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf teilgenommen, um über das Studium von Mathematik und Informatik informiert zu werden – diese beiden Fächer sind bekanntlich die Leistungskurse unseres Bildungsgangs „Allgemeine Hochschulreife – Mathematik / Informatik“.
Jetzt, am 25.1.2017, folgte die Nagelprobe: Zusammen mit Herrn Mitscher bzw. Herrn Krell wurden ganz normale Vorlesungen besucht. Zwanglos hatten sich die Schüler unter die Studenten gemischt und aus dieser Perspektive erlebt, was zur Programmierung vorgeführt und erläutert bzw. was in der Linearen Algebra vorgestellt wurde. Während die einhellige Meinung war, dass der Informatik-Stoff für unsere Schüler gut zu verstehen und nicht wirklich schwer war, überraschten Geschwindigkeit und Abstraktionsgrad der Mathematik-Vorlesung. Natürlich hatten die Studierenden fast vier Monate Vorsprung. Andererseits waren einige heute verwendete Begriffe und Verfahren wie Matrizen, Matrixinversion, Eigenwert und Eigenvektoren auch schon im Schulunterricht vorgekommen. Dass aber in eineinviertel Stunden fünfzehn Tafeln mit Formeln vollgeschrieben wurden, musste man selbst erlebt haben, um die vom Studienberater in der Vorwoche beschriebene Studien-Realität zu verstehen: ohne zusätzliche häusliche Nacharbeit werden die Zuhörer nicht sofort Matrizen
diagonalisieren können, selbst wenn der Weg über charakteristische Polynome und Basen von Eigenräumen irgendwie einleuchtete. Und anders als in der Schule wurde in der Uni gar nicht erst versucht, durch realitätsnahe Anwendungen zu verdeutlichen, wozu man die Diagonalisierung braucht. Man macht‘s einfach, um in der nächsten Vorlesung dann vermutlich ganz andere Verfahren kennen zu lernen. Mit etwas Glück wird dann vielleicht nochmal eine Beweisidee von heute aufgegriffen oder kann ein Ergebnis verwendet werden.
Mehrere Schüler, die überlegen, vielleicht Mathematik als Nebenfach zum geplanten Informatik-Studium zu wählen, können sich nach diesem Ausflug jedenfalls deutlich begründeter entscheiden.