Klassentreffen des Abiturjahrgangs 1962

Am Samstag, den 3. September 2022, war ich zu einem Klassentreffen in den Benrather Rheinterassen eingeladen.

Unser Abiturjahrgang 1962

Der Organisator Bernd Tesch (2. von links) und der Klassensprecher Hans-Joachim Müller (5. von links und seit 1953 im Amt!) hatten mich im Juli kontaktiert und zu diesem 60jährigen Abitur-/Klassentreffen eingeladen – da musst Du hin, dachte ich mir, nirgendwo erfährt man mehr von dem Geist einer Schule als auf solchen Ehemaligentreffen. Eine meiner Aufgaben als Schulleiter ist die Schulentwicklung und diese möchte ich auf einem soliden Fundament aufbauen: „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten“. Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. 16 der damaligen 30 Abiturienten, das Lessing war damals noch reine Jungenschule, waren zum Teil von weit her, meist begleitet von ihren Ehefrauen, deren Anteil an dem Zustandekommen dieses Treffens nicht ganz unerheblich ist, angereist. Es wurde viel gelacht, auch darüber, wie man den Lehrern und auch dem Direktor Streiche gespielt hat. Besonderen Eindruck hatte der Kunstlehrer Heinz Mack (auch heute noch ein bekannter deutscher Bildhauer und Maler) gemacht. Man erinnerte sich an die Schülerzeitung „Palette“ und an die damals neu gegründete Schulband. Vier der Gründungsmitglieder waren anwesend, hierbei habe ich dann von unserem Treppenhauskonzert vor Weihnachten erzählt – es gibt hier durchaus Parallelen. Viele andere Eindrücke durfte ich mitnehmen. In einem Vortrag berichtete ich dann auch von den Vorgängen im heutigen Lessing-Gymnasium und -Berufskolleg, wobei ich ein merkwürdiges Gefühl hatte als 53jähriger Schulleiter tatsächlich zu meinen nun 79-80-jährigen Schülern zu sprechen… Bei zahlreichen Gesprächen erfuhr ich auch über das Doppelleben mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium in unseren Schulräumen sowie der Kommunikation mit der entsprechenden Mädchenschule, dem heutigen Goethe-Gymnasium.„Unsere“ ehemaligen Schüler wirkten in dieser Runde alle wieder jugendlich und sehr bescheiden, erst auf Nachfragen kam ich dann hinter zahlreiche Professoren- und Doktortitel sowie zu der Kernaussage „aus allen von uns ist etwas geworden, auch wenn wir a) nicht auf eines der Düsseldorfer „Elite-Gymnasien“ gegangen sind.“ Das Wort „Elitegymnasium“ wurde mit einem Augenzwinkern ausgesprochen, denn das Lessing ist ja heute ganz offiziell „Eliteschule“, und b) z.T. auch schlechte Noten in der Schule hatten. (Das sollte uns allen selbst in manchmal schwierigen Notenlagen Hoffnung geben. Es gab aber auch gute und sehr gute Noten.)Zum Abschied wurde mir noch ein unauffälliger Umschlag übergeben, dessen Inhalt ich zweckgebunden zum Wohle der Schule verwenden möge.

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern, die Arbeit, die wir alle in der Schule und zu Hause leisten, lohnt sich, am Ende geht alles gut aus, das hat mir dieses tolle Treffen gezeigt!

Euer und Ihr Wilhelm Josephs – Schulleiter